Dornburg-Frickhofen. 22.11.2022

Nach der zweieinhalb Jahre andauernden, pandemiebedingten Bühnen-Abstinenz waren die Sänger des
MGV "Eintracht" Frickhofen e.V. 1885
am vergangenen Samstag, dem 19. November 2022 buchstäblich

"BACK ON STAGE".

Es sollte ein ganz besonderer Abend werden, obwohl die Sänger kurzfristig auf ihren erkrankten Chorleiter Dr. Jens Röth verzichten mussten, dem wir auch an dieser Stelle weiterhin „Gute Besserung“ wünschen!

 

Den Auftakt in den ersten Teil des Abend übernahmen die vom aus den eigenen Reihen stammenden Vizedirigenten Patrick Brötz geleiteten Männer des MGV "Eintracht" selbst und gaben dabei feines, deutsches Liedgut zum Besten ('Aus der Traube in die Tonne', 'Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller', 'Horch, was kommt von draußen rein').
Es folgten die Darbietungen der befreundeten Gastchöre des "MGV 'Frohsinn' 1875 Elz e.V.", dessen U40 sowie der "Chorvereinigung 'Liedertafel' 1919 e.V. Oberzeuzheim".

 

Der MGV "Eintracht" zum Auftakt des Konzertes unter Vizedirigent Patrick Brötz.

 

Das Publikum genoss die Darbietungen des 'Cantate Domino' bis zum 'Hush' (Spiritual), vom 'Mambo' bis zu Cohen´s 'Halleluja' (Elz) oder des 'Abendfriedens' und 'Uti var hage' (Oberzeuzheim) sichtlich und dankte es den Sängern mit reichlich Applaus.

 

Der Vorsitzende Thomas Langer moderierte den Auftakt des zweiten Teils des Abends noch vor geschlossenem Vorhang an und übergab an den 'Poeten' (Erzähler) Patrick Brötz, der zunächst weitere einleitende Worte zu der sich anschließenden Theaterdarbietung unter dem Titel "Winnetou und der Schatz im Westerwald" fand. Nach-und-nach öffnete sich zu der bekannten Filmmelodie der Vorhang und gab den Blick frei auf das selbstgebaute Bühnenbild – eine Szenerie aus Lagerfeuer, Saloon "Zum kochenden Löffel" und dem "Eisigen Stollen".
Es folgten ein (Indianer-) Dialog, Wiedersehens- und 'wilde' Szenen im Saloon, eine Sprengung im Stollen (nebst authentischem Rauch-/Nebeleffekt) und die Festnahme der Bande der 'Wildenröther' (Alexander Flügel, Christian Jung, Thomas Langer) durch Winnetou (Moritz Rubel) und seinen Blutsbruder Old Frickhofhand (Lukas Hannappel).

 

 Die Friedehuba-Indianer mit Winnetou am Lagerfeuer, unweit des 'Eisigen Stollens'.

 

HighNoon im Saloon "Zum kochenden Löffel"

 

 

Die Bande der 'Wildenröther'.

 

Alles gespickt mit passenden schauspielerischen Einlagen sowie lustigen, manchmal provokanten aber doch stets lieb gemeinten Sprüchen –  aus Kopf und Feder unseres Regisseurs Thomas Stähler. 'Stätz', äh Stets mit entsprechendem Heimatbezug auf unsere Heimatgemeinde Dornburg mit ihren Ortsteilen Dippe Dohlem (Thalheim), Dorndorf (wo man dem Pastor ‚Heiliger Bimbam‘, Alexander Gerz, den Esel abnahm), Langendernbach (das doch nicht zur Verbandsgemeinde Rennerod gegeben wurde) und natürlich Wilsenroth und Friedehuba (Frickhofen) versteht sich.

 

Wirt und Pianist (Max und Felix Krämer) behielten bei allem Chaos die Ruhe und den Überblick, kennen sogar "schöne Tenöre" und verkaufen im Foyer in umweltfreundliches Papier verpackte Tonträger mit dem bekannten Hymnus von Plotze Schorsch´.

Doch der Held (Winnetou) erwog eine Versöhnung und so sprach man letztlich die 'Wildenröther'  frei, nachdem Old MacSchmool (Michael Stähler) alle Waren verkauft und Eis- und Pizzaverkäufer Pepe (Oliver Fröhlich) auch ohne seine 'Pfeat Ibizzzzza" seine gaanse, schöneee 'Schelatoooo' angepriesen hatte.

 

Die Festnahme der 'Wildenröther' durch Winnetou und seinen Blutsbruder Old Frickhofhand.

 

Karl May, der bekanntlich den Monat zwischen April und Juni erfunden hat, hätte seine wahre Freude gehabt. So, wie das Publikum im Saal, dem zweitweise die Tränen vor Lachen in den Augen standen. Nur zwei hatten allem Anschein nach keinen Spaß. "Fuchs und Hase" (Patrick Schlag und Kevin Ferger), die sich als RunningGag wiederholt 'Gute Nacht' sagten.

 

Die schauspielerische Leistung der Sänger war beeindruckend und wurde unterstützt durch die tolle Ton- und Lichttechnik, um die sich im 'Bürger-Tipi', nein: Bürgerhaus, die Sangesbrüder Matthias Heep, Johannes und Lukas Stähler kümmerten.

 

Von all diesen Erlebnissen um die 'Wildenröther', den Blutsbruder, die Indianer usw. galt es nun den Bogen wieder Richtung Gesang zu spannen. Dies gelang der 'Liedertafel' Oberzeuzheim eindrucksvoll! Das Publikum wurde unter dem Dirigat von Stefan Heep von präzisen und eindrucksvoll harmonierenden Stimmen, gefühlvollen doch auch klangewaltigen Darbietungen (Trinkspruch, Oh Champs Elysées, The drunken sailor) begeistert.

Den Abschluss des Konzertes übernahm dann wieder der MGV "Eintracht", der bei zwei Stücken von seinem neuen 1. Geschäftsführer Peter Zell am E-Piano begleitet wurde. Der zweite Auftritt der Sänger hatte zur Besonderheit, dass man wiederholt Literatur mit solistischen Parts vortrug, die den 'jungen Sängern' im Chor überlassen wurden. Und… diese machten ihre Sache bei 'Down The River To Pray', 'The Rose' und auch dem 'All Night, All Day' sehr gut!
Auf den für Männerchor arrangierten Hit „The Wellerman“ hin forderte das Publikum Zugabe, die der MGV gerne darbot.

 

Nach dem letzten gesungen Ton blieben viele Sängerinnen, Sänger und das Publikum noch für einige schöne Stunden im Bürgerhaus zusammen, ließen das Erlebte in Unterhaltungen Revue passieren und genossen das Zusammensein nach der langen Zeit der Corona-bedingten Entbehrungen.

 

Wir waren einfach… BACK ON STAGE again